Gemeinde

Die Geschichte der Ortsgemeinde Dahlem

Keltische Fliehburgen auf „Wehrbüsch“ und „Burgberg“, die Brandreste eines Treverertempels, Fund eines Kultsteines des Lenus Mars sowie ausgedehnte römische Siedlungsreste vom 1. – 4. Jahrhundert nach Christi sprechen für eine kontinuierliche Besiedlung der Gemarkung seit frühester Zeit.

Erstmals wird der Ort im Jahre 783 als „Dalheim“ in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Echternach genannt. Später wird Dahlem kurtrierische Gemeinde im Amt Welschbillig. Nach Auflösung Kurtriers wurde der vormals zum Amt Welschbillig gehörige Ort der Mairie (spätere Bürgermeisterei) Idenheim zugeteilt. 1930 ging dieses Amt im Amt Bitburg-Land auf, welches wiederum 1970 zusammen mit vier weiteren Ämtern die Verbandsgemeinde Bitburg-Laned bildete.

Bei der ersten Erwähnung im Prümer Urbar hatte Dahlem 4 Höfe. 1558 wurden 23 Einwohner in drei Häusern gezählt, 1770 in 14 Häusern 106. Heute hat Dahlem etwa 260 Einwohner.

 

Sehenswürdigkeiten

Die Ursprünge der Kath. Filalkirche Lambertus reichen bis in das Jahr 1249 zurück. Wegekreuze in und um Dahlem, die ältere Bausubstanz in Ortskern, sowie die waldreiche Umgebung zur Kyll hin, lohnen ausgiebige Spaziergänge.

Kirche

Liste (Quelle: https://kulturdb.de)

 

Gemeinderat / Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeister Ralf Otten
Hubertusstraße 22, 54636 Dahlem
Telefon: 06562-1074
E-Mail: ralf-otten@t-online.de

Gemeinderat: https://www.bitburgerland.sitzung-online.de/public/gr020?GRLFDNR=8

Verbandsgemeindeverwaltung Bitburger Land: https://www.bitburgerland.de/

 

Wappen

Für die Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Trier steht das Rot der Trierer Kurfürsten; die vier silbernen ineinandergreifenden Ringe sind dem Schöffensiegel des Hofgerichtes Dahlem entlehnt.

Wappen

 

Brauchtum

In Dahlem pflegen wir aktiv das Brauchtum. Jährlich finden u.a. Scheefstang, Klappern, Aufstellen Maibaum, Kirmes, Start in den Advent mit Weihnachtsbaumschmücken statt.

Scheefsunndisch

Ein alter Brauch, den es außer in der Westeifel nur noch in den schweizer Bergtälern und in unserem Nachbarland Luxemburg gibt, zeichnet den ersten Fastensonntag im Jahr aus: Das „Hüttenbrennen“ oder die „Scheefstang“. Mit ihrem Anzünden verbrennt man nach heidnischem Glauben den Winter. In den Aufzeichnungen von Bernhard Lemling gibt es folgenden Erklärungsansatz: „Eine andere Deutung, als daß wir dieses Feuer von unseren heidnischen Vorfahren übernommen haben, das von der Kirche gebilligt wurde und symbolisch den Winter darstellen sollte, gab mir ein pensionierter Lehrer des Ortes Echternach, der sich mit der Herkunft der Eifeler Bräuche beschäftigte. […] St. Willibrord brachte bekanntlich von Echternach den christlichen Glauben auch in unsere Bitburger Gegend. Die heidnische Lehre zerfiel und an ihre Stelle trat die Lehre vom Kreuz. Unsere Vorfahren sollen nun von da ab das weithin sichtbare Kreuz (anstelle der früheren Stange) als Siegeszeichen alljährlich abgebrannt haben, so wie es sich also bis zum heutigen Tag erhalten hat.“

Die Schefstange ist ein uraltes Brachtum, an denen es in der heutigen Zeit des Tempos, des Fortschritts und der Technik mangelt. Deshalb laßen wir die „Höhenfeuer“ oder „Hüttefeuer“ am „Scheefsonntag“ ins Land hinein leuten und weithin verkünden, das noch nicht alles Brauchtum untergegangen ist. Traditionsgemäß wird dabei von den anwesenden und meist angetrunkenen Helfern „Großer Gott wir loben Dich“ und „Fest soll mein Taufbund immer stehen“ gesungen, was bei den Einwohnern des Dorfes, die von ihren Häusern aus dem Schauspiel zusehen, meist für amüsantes Gelächter sorgt. Danach gehts ins Gemeindehaus, wo die zuletzt verheiratete Frau des Dorfes Eierpfannkuchen für die hungrigen Schefjungen serviert. Diese werden aus Eiern gebacken, die von der gesamten Dorfbevölkerung gespendet werden. Für die anderen Bürger wird an diesem Tag meterweise Brennholz versteigert. In alten Zeiten waren es die bereits im Erwerbsleben stehenden Junggesellen eines Dorfes, die mit dem Verbrennen des strohumwickelten Kreuzes am „Scheefsonntag“ den Frühling einleuteten. Heute sind vom Schüler bis zum Familienvater alle jungen Männer dabei.

Für die Dahlemer Schefjungen

Text: Michael Ernzerhof und Sandra Roth